Archiv - Veranstaltungen

Konzert
Anonymer Nostalgiker & Comidian Vocalists
Guten Abend, schöne Frau
Freitag und Samstag, 06.und 07.09.2025 um 20.00 Uhr
Clothilde und Fridolin
Von der falschen Clothilde, dem begabten Fridolin und einem kleinen grünen Kaktus
Zwei Vokalgruppen zu berauschenden Konzerten in Triftern
Der kleine grüne Kaktus sticht nach wie vor, das bewiesen die Lokalmatadoren Anonyme Nostalgiker und die Comedian Vocalists aus dem österreichischen Zwettl am vergangenen Wochenende in Triftern und sorgten zweimal für ein ausverkauftes Haus im Stadl der Alten Post. Auf Einladung des Kultur- und Kunstvereins Triftern wurden einem begeisterten Publikum an zwei Abenden Perlen aus der Unterhaltungsmusik der 1930er Jahre präsentiert – von zwei Ensembles, die jeweils schon länger als zwei Jahrzehnte auftreten und seit Jahren freundschaftlich miteinander verbunden sind.
Die Chemie stimmte zwischen den beiden Vokalgruppen aus Niederbayern und Niederösterreich. Auf der Bühne zogen sich die beiden Gruppen mit Herzenslust durch den Kakao, präsentierten dem Publikum unter dem Konzerttitel „Guten Abend, schöne Frau“ aber vor allem neben dem unvermeidlichen Kaktus viele weitere charmante Schlager aus dem Repertoire verschiedener Gesangsgruppen der 1930er Jahre, über deren Geschichte man sich auch im sachkundig gestalteten Programmheft informieren konnte.
Zu den Höhepunkten des Abends zählte etwa die vormalige Erkennungsmelodie der Comedian Harmonists, „Ich hab für dich ‘nen Blumentopf bestellt“ – Detail einer Romanze, die letztlich nicht für die Ewigkeit bestimmt war, ebensowenig wie der besungene Blumentopf, der auf offener Bühne genüsslich in seine Einzelteile zerlegt wurde. Galant deuteten die kabarettistischen Schlagertexte Frivoles oft nur an und ließen so Raum für schlüpfrige Fantasien und wilde Spekulationen. So blieb etwa offen, was dem Fridolin spielend leicht „mit einer Hand“ gelingt, oder warum das „herrliche Weib“ in der gleichnamigen Nummer von Georg Kreisler dermaßen überschwänglich gefeiert wird, obwohl die Angehimmelte doch weder tanzen noch singen, weder lesen noch schreiben, weder kochen noch denken kann.
Besonders erwähnenswert ist auch die Uraufführung der Nummer „Clothilde“ nach rund 90 Jahren, die aus dem Noten-Nachlass eines Künstlers rekonstruiert werden konnte. Arrangiert hatte das Stück der Pianist Werner Doege ursprünglich 1937 für die „Spree-Revellers“, die er auch am Klavier begleitete. Auf Schallplatte hatte es dieses Lied aber nicht mehr geschafft. Nur durch erst im vorigen Jahr entdecktes Notenmaterial war es möglich, dieses verschüttete Juwel erstmals wieder einem Publikum zu Gehör zu bringen, in dessen Reihen auch Doeges Sohn dieser Premiere beeindruckt lauschte. Seinem Vater war der gesamte letzte Block der Comedian Vocalists gewidmet, die dabei in Fliegermontur die Sonne grüßten, mit „Buh-Huh“ verflossenen Liebschaften hinterherheulten oder als Seeleute ihrem Baby „Auf Wiedersehn“ schworen.
Beide Vokalgruppen wechselten sich auf der Bühne ab, vereinigten sich aber erstmals vor der Pause für Duke Ellingtons „Creole love call“ zur vokalen Imitation einer ganzen Big Band. Beschlossen wurde der Abend nach mehreren Zugaben wieder im Verbund beider Gruppen mit der augenzwinkernd-romantischen „Giasinger Mond-Serenade“. Am Ende gab es stehende Ovationen für das stimmgewaltige Gesamt-Ensemble.
Die Anonymen Nostalgiker bereiten nun ein Rückspiel in Zwettl vor; aber auch die Comedian Vocalists haben sich in die Herzen ihrer niederbayerischen Zuhörer gesungen und werden hoffentlich nicht zum letzten Mal im Rottal zu Gast gewesen sein. Unter großem Applaus der Zuschauer schwor Bernd Stöcker, Hausherr und Vorsitzender des Kultur- und Kunstvereins, die beiden Gruppen darauf ein, spätestens in zwei Jahren zum hundertsten Geburtstag der Comedian Harmonists wieder gemeinsam in Triftern aufzutreten. Dann kann der kleine Kaktus erneut zustechen.



Fotos: Rudi Brandl
https://comedian-vocalists.at/
https://www.acappella-online.de/kuenstler/anonyme-nostalgiker

Konzert mit Lesung
Monika Drasch
Umara 1800 - Stubenberger Handschriften
Sonntag, 27.07.2025 um 20.00 Uhr
„Des singt koa Mensch außer mir zwoa“
Monika Drasch begeistert mit befreundeten Musikern in Triftern
Stellt man sich eine Frauenstimme vor, die perfekt zum Klang des bairischen Dialekts passt – eine Stimme, die selbst in hohen Lagen federleicht klingt und die doch, wenn nötig, schmieren, packen und donnern kann –, dann hört man unweigerlich Monika Drasch singen. Spätestens seit ihrem Durchbruch mit dem „Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn“ in den 1990er Jahren ist sie zum Inbegriff einer bairischen Frauenstimme geworden.
Nach einem Gastspiel vor zwei Jahren kehrt sie nun auf Einladung des Trifterner Kultur- und Kunstvereins erneut in den Stadl der Alten Post in Triftern zurück, den sie selbst als „eine der wildesten, schönsten Bühnen Niederbayerns“ lobt. Dort präsentierte sie diesmal mit einem herausragenden Ensemble musikalisches Lokalkolorit: Das Programm „Aufgspuit umara 1800“ besteht vorwiegend aus Musikstücken, die im Rottal oder zumindest nahe drumherum entstanden sind. Teils stammen sie aus den Stubenberger Liederhandschriften, die der Lumpensammler Philipp Lenglachner ab 1796 zusammengetragen hat, ergänzt um Mundartballaden aus der Feder der Bayerwalddichterin Emerenz Meier sowie manch weitere Kostbarkeiten der bairischen Volksmusik.
Dass auch die instrumentalen Stücke wunderbar gelingen, liegt an der stimmigen Auswahl – zwei Melodien sollen sogar um 1840 in Triftern aufgezeichnet worden sein! Entscheidenden Anteil an der Wirkung hat aber auch das furiose Ensemble, das Monika Drasch an diesem Abend unterstützt: Martin Danes, Dozent an der Musikhochschule München, begleitet einfühlsam am Akkordeon oder singt, obwohl offenkundig arg erkrankt, souverän als Bass-Bariton.
Norbert Nagel schmiegt sich, egal ob an der Klarinette, dem Saxophon oder der Bassklarinette, perfekt an die Gesangsstimme oder das Geigenspiel von Monika Drasch. Nur mit einem kurzen Blickkontakt wechseln die Musiker scheinbar mühelos die Stimmen durch oder überlassen Nagel das Feld für mitreißend-jazzige Improvisationen. Den kurzen Schreckmoment, als Drasch die sattgrüne Geige aus der Hand rutscht und auf den Boden knallt, überspielt die Musikerin mit einem Augenzwinkern: „De hod so a guade Farb“, meint sie – und ganz offensichtlich ist das Instrument tatsächlich unverwüstlich.
Professor Klaus Wolf, der an der Universität Augsburg Deutsche Literatur und Sprache in Bayern lehrt, ergänzt die musikalischen Vorträge und Draschs humorvolle Ansagen um historische Erläuterungen, die die Musiktitel gleichermaßen unterhaltsam wie tiefgründig in das Zeitgeschehen einbetten.
In der Kombination gelingt dem Ensemble ein eindrucksvoller Einblick in den musikalischen Alltag des 19. Jahrhunderts – heiter und packend wie beim „lustigen Fuhrmannsbua“ oder anrührend und ergreifend wie bei der „Kindsmörderballade“. Zur „Amalien-Polka“, einer noch heute oft gespielten Komposition des bayerischen Herzogs Max, singen Drasch und Danes sogar den skurrilen zeitgenössischen hochdeutschen Text. „Des singt koa Mensch außer mir zwoa“, sagt Monika Drasch dazu mit einem hinterkünftigen Schmunzeln – und das gilt im besten Sinne eigentlich für das gesamte Programm des Abends. Wo sonst wird eine traditionsbewusste Liedauswahl derart pietätvoll aufbereitet und doch lustvoll im eigenen Stil interpretiert? Wo sonst erlebt man eine musikalische Geschichtsstunde von solchem Unterhaltungswert? Wo sonst hört man derart spielfreudige Musiker dermaßen uneigennützig miteinander harmonieren? Selbst wenn man sich eine Frauen-Stimme vorstellt, die perfekt zum Klang des bairischen Dialekts passt – in echt klingt Monika Drasch noch viel schöner.
Text: Josef Westner




Figurentheater
Die Geierwally
Die Exen - Annika Pilstl und Dorothee Carls
Sonntag, 13.07.2025 um 20.00 Uhr
Leidenschaft und Rebellion
Schon der Einstieg versprach einen außergewöhnlichen Abend: Mit einer Schuhplattlereinlage und einem gefühlvollen Duett der beiden Darstellerinnen als selige Fräuleins wurde das Publikum direkt in die Geschichte hineingezogen. Durch das Stück führte der Geier: Einst von der jungen Wally in den Tiroler Alpen aus einem verlassenen Nest gerettet und großgezogen, verband ihn eine besondere Beziehung zu seiner Retterin. Sie gab ihm den Namen Hansl, weil sie ja nicht wusste, „dass ich ein Weibchen bin“.
Die Geschichte der „Geierwally“ – der selbstbewussten, unbeugsamen Tochter eines reichen Bauern – ist eine Erzählung voller Leidenschaft und Rebellion. Wally weigert sich, den vom Vater auserwählten, einfältigen Vinzenz zu heiraten und verliebt sich stattdessen in den Bären-Josef, der vom Vater als „Hungerleider“ verspottet wird. Nach einem dramatischen Streit verlässt Wally das elterliche Heim und zieht sich auf eine Alm zurück – nicht, ohne zuvor die Scheune in Brand gesetzt zu haben. Die Handlung nimmt eine tragische Wendung, als Wally Josef verdächtigt, eine andere Frau – tatsächlich ist es seine Schwester Afra – zu lieben. In ihrer Eifersucht ruft sie zur Blutrache auf, doch der Mordanschlag scheitert. Am Ende siegt die Liebe: Josef gesteht Wally seine Gefühle, die Missverständnisse werden aufgeklärt. Die Geschichte endet trotzdem bittersüß, denn der Geier muss den Zuschauern gestehen: Wally und Josef seien jung gestorben, doch manchmal kreise ein Geier über dem Gletscher, auf dem sie ruhen – „das bin ich!“
Die Zuschauer erlebten eine ebenso berührende wie unterhaltsame Darbietung, bei der Carls und Pilstl in verschiedenste Rollen schlüpften. Die liebevoll gestaltete Inszenierung, untermalt von passenden akustischen und musikalischen Effekten, sorgte für begeisterte Reaktionen. Mit langanhaltendem, herzlichem Applaus verabschiedete das Publikum die beiden Künstlerinnen.
Text: Josef Westner und Kathrin Czech







Konzert
Mr. Jones Trio
Singer-Songwriter - Americana - Folk
Sonntag, 29.06.2025 um 20.00 Uhr
Authentisch und unvergesslich



Fotos: Rudi Brandl
https://mrjones.net/

Lesung
Christian Grimm
Vom Leben und Schreiben
Sonntag, 01.06.2025 um 16.00 Uhr
Heimat und Poesie
Foto: Rudi Brandl
https://www.christiangrimm.com/

Konzert
WPJO - JAZZ ORCHESTRA
Finissage zu "Wege nach Wotruba"
Samstag, 02.11.2024 um 18.00 Uhr
Fulminantes Finale

gemeinsames
Sommerfest
TU ES! e.V. und Kultur&Kunst-Verein Triftern
mit
Gabi Garbutt & The Illuminations
Samstag, 07.09.2024 um 18.00 Uhr


Konzert
Äl Lindinger with friends
Country Blues
Sonntag, 11.08.2024 um 11.00 Uhr
Blues und Country

Konzert
Chor David
Lieder zum Mitsingen
Sonntag, 04.08.2024 um 19.00 Uhr
Thank you for the music
Foto: Rudi Brandl

Konzert
Trio Salato
musica italiana
Sonntag, 28.06.2024 um 20.00 Uhr
Rosmarin und Rotwein




musikalisches Figurentheater
Die Exen und das Spring String Quartet
Der merkwürdige Herr Bruckner
Sonntag, 14.07.2024 um 20.00 Uhr
virtuos und furios







Konzert
AERA TIRET
elektropop & urban beats
Samtag, 22.06.2024 um 20.00 Uhr
cool und ungeahnt





Konzert
Die Fexer
Eine Reise um die Welt
Samtag, 08.06.2024 um 20.00 Uhr
Pop und Polka





Konzert
Monika Drasch mit Alex Haas und Johannes Mayr
mit dem Programm: Emerenz Meier - dahoam in Chicago?
Sonntag, 23.07.2023 um 20.00 Uhr - Stadl der Alten Post
Heiterkeit und Schwermut - Bayern Schweden Amerika





Konzert
Anonymen Nostalgikern - Wirtshausgeschichten
Sonntag, 16.07.2023 um 20.00 Uhr - Stadl der Alten Post
Der Donner kracht, es blitzt und brennt.



Fotos: Rudi Brandl

Lesung
Sebastian Beck liest aus seinem Roman Vinz Solo
begleitet von Prohibition Prohibition
Samstag, 15.07.2023 20 Uhr - Stadl der Alten Post
Laut und leise

Konzert
The Decay
Samstag, 17.06.2023 um 20 Uhr - Stadl der Alten Post
„The Decay“ rockt den Stadel
Frühlingskonzert
Mirabell Dirndln und Geschwister Seiler
Freitag, 19.05.2023 um 19.30 Uhr - Stadl der Alten Post
Walzer, Polka und Landler

