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Bildhauerfreunde
Hans Wimmer - Gerhard Marcks - Helmut Heinze
Skulpurenausstellung von 17.09. bis 01.11.2022
Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Stadel der Alten Post

Bildhauerfreunde
Die drei Bildhauer – Hans Wimmer, Gerhard Marcks und Helmut Heinze – stehen beispielhaft für die Tradition figürlicher Skulptur. Sie beziehen sich mit ihren Werken auf die griechische Antike und stellen sich dem Zeitgeist der Nachkriegszeit entgegen. Zahlreicher Briefwechsel und Atelierbesuche belegt den engen Kontakt und künstlerischen Austausch.
Hans Wimmer (1907-1992), der mit dem Wimmer-Ross das Wahrzeichen der Stadt Pfarrkirchen geschaffen hat, war von 1949 bis 1971 Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. In seinem Atelier in München schuf er unter anderen 1961 den Richard-Strauß-Brunnen für München und 1984-92 einen Streitwagen mit Wagenlenkerin Biga für den Skulpturengarten auf Schloss Gottorf, wo sein Atelier wiederaufgebaut wurde. Einen Großteil seiner Werke vermachte er der Stadt Passau, die im Oberhausmuseum 1987 eine eigene Hans-Wimmer-Sammlung eingerichtet hat.
Gerhard Marcks (1889-1981) wurde 1919 von Walter Gropius ans Staatliche Bauhaus in Weimar berufen und leitete bis 1924 die Töpferwerkstatt. Ab 1925 war er Leiter der Bildhauerklasse an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichstein in Halle, bis er 1933 von den Nationalsozialisten entlassen wurde. Ab 1946 war er an der Landeskunstschule in Hamburg tätig und arbeitete ab 1950 als freischaffender Künstler in Köln. Mit der Skulptur Die Bremer Stadtmusikanten schuf er das Wahrzeichen der Stadt und die Stadt Bremen würdigt sein Schaffen 1971 mit der Eröffnung des Gerhard-Marcks-Hauses.
Helmut Heinze (geb. 1932) war von 1979 bis 1997 Professor für Plastik an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Während seiner Ausbildung zum Steinbildhauer war er an den Restaurierungen der Dresdner Kreuzkirche und des Meißner Doms beteiligt. Für das Versöhnungszentrum Coventry schuf er zum 50-jährigen Jubiläum 2012 die Figurengruppe Chor der Überlebenden.
Die ausgestellten Figuren werden von Dr. Cosmas Wimmer, dem Enkel Hans Wimmers, vom Gerhard-Marcks-Haus Bremen und von Helmut Heinze persönlich als Leihgaben zur Verfügung gestellt.



Eröffnung des Stadels Alte Post
HAUS FÜR ZEIT
GENÖSSISCHE
KUNST TRIFTERN
Donnerstag, 15.09.2022 um 18 Uhr
Vernissage Bildhauerfreunde
Am 15. September wurde der renovierte Stadel der Alten Post mit der Ausstellung „Bildhauerfreunde: Hans Wimmer - Gerhard Marcks - Helmut Heinze“ eröffnet.
Mit großer Virtuosität begleiteten Veronika und Korbinian Seiler die Veranstaltung mit ihren Instrumenten Harfe, Kontrabass und steirischer Knopfharmonika. Christoph Duschl, Schatzmeister des Kultur&Kunstvereins führte durch den Abend und übergab das Wort zuerst an den Bauherrn und Bildhauer Bernd Stöcker. Dieser gab Einblick in die aufwendige Renovierung und bedanket sich für die gute Zusammenarbeiten beim Architekturbüro Paukner und den vielen engagierten Handwerkern, die größtenteils aus der Region stammen. Arbeiten an einem Baudenkmal erfordern ein hohes Maß an Fachkenntnis und mit großem Engagement von allen Beteiligten wurde der Bau im vorgesehenen Kostenrahmen umgesetzt.
Möglich wurde das Vorhaben durch die Fördermittel von LEASDER (EU, Freistaat Bayern), vom Bayrischen Landesamt für Denkmalpflege, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, von der Bayrischen Landesstiftung, vom Bezirk Niederbayern, vom Landkreis Rottal-Inn. Zudem musste Bernd Stöcker nicht unerhebliche Eigenmittel und Eigenleistung aufbringen.
Zur Eröffnung des Stadels wurden Grußworte vom stellvertretenden Landrat Kurt Vallée, Bürgermeisterin Edith Lirsch, MdB Marlene Schönberger, LEADER-Koordinator Dr. Eberhard Pex, die Kulturreferentin des Bezirks Niederbayern Dr. Cindy Drexel und den Ortskurator Dr. Herbert Wuster von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgesprochen. Alle waren sich einig, dass mit dem Stadel Triftern ein wichtiges Kulturgut erhalten bleibt und eine Begegnungsstätte für die gesamte Region geschaffen wurde.
Zum Abschluss ergriff der 90-jährige Professor Heinze das Wort, der mit seiner Frau Erika den weiten Weg aus Dresden auf sich nahm und mit beeindruckender Leidenschaft über die immense, oft unterschätzte Bedeutung und die geistige Kraft der Kunst sprach. Sein inspirierender Vortrag begeisterte das Publikum und die Gäste konnten im Anschluss die ausgestellten Skulpturen auf sich wirken lassen.
Ein wunderbares Büffet und kühle Getränke luden die Gäste zum Verweilen und zum Austausch ein.
Nach der gelungenen Eröffnung kamen an den folgenden Wochenenden über 1.000 Besucher nach Triftern, um die Ausstellung zu sehen, vor allem an den sonntäglichen Führungen gab es großes Interesse.
Zeitlang Erkundungen im unbekannten Bayern
01.05.2022 - 29.05.2022
Fotoausstellung
Fotos Sebastian Beck
Texte Hans Kratzer
Zeitlang - "Ein segensreicher Zustand für Geist und Seele." Hans Kratzer über Zeitlang
Erhebend, beeindruckend, wundbar – das sind nur ein paar Stichworte aus den Einträgen in den Gästebüchern zur Ausstellung „Zeitlang – unbekanntes Bayern“ der beiden SZ-Redakteure Sebastian Beck und Hans Kratzer. Seit Juni 2019 hat ihr Zeitlang-Projekt 28.500 Besucher gezählt. Nach Stationen in Burghausen, Passau, Regensburg, München und Vatersdorf bei Landshut kommt Zeitlang nun auch nach Triftern.
Von 01. Mai an sind die mehr als 70 Fotos und Texte samt Tondokumenten in der Alten Post zu sehen und zu hören. Darin präsentieren Sebastian Beck und Hans Kratzer Bayern in einem ganz anderen Licht als sonst üblich. Mit Klischees von Lederhosen und Oberbayern haben sie nichts am Hut. Es ist das Land abseits der großen Touristenströme und Metropolen, das Sebastian Beck seit Jahren mit seiner Kamera bereist. In suggestiven und immer überraschenden Bildern hält der Leiter der Bayernredaktion den Alltag fest, viele seiner Aufnahmen entstanden in Ostbayern und speziell in der Umgebung von Triftern. Im Laufe der Zeit formte sich daraus ein ganz besonderes Porträt des Freistaats und seiner Menschen – eine Liebeserklärung an die andere Heimat mit ihren grandiosen, hässlichen oder auch skurrilen Seiten. Mit den poetischen Texten von Hans Kratzer wird die bayerische Seele für jeden fassbar. „Zeitlang ist ein Gefühl, das den Kern der menschlichen Existenz berührt. In dem Wort steckt mehr Poesie als in einem Dutzend Schmalzromanen“, schreibt Hans Kratzer, der sich für die SZ seit 25 Jahren mit bayerischen Traditionen und Landesgeschichte beschäftigt.
Die Fotos und Texte werden ergänzt durch Tondokumente, die mit dem Smartphone abrufbar sind. Sie umfassen Kommentare der beiden Autoren, der porträtierten Menschen und nun auch Einspielungen von Gerhard Polt, den Brüdern Well und der Münchner Kabarettistin Claudia Pichler.

Verwandlung
